Unterstützung bei Lernherausforderungen

Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Schultag in der höheren Schule. Ganz stolz sass ich auf meinem Platz am Fenster und dachte: „Jetzt kann ich endlich richtig lernen!“ Mein Wissensdurst war schier grenzenlos und ich konnte es kaum erwarten.

Frontalunterricht, starre Regeln, engstirnige Einstellungen der Lehrpersonen, sowie stupides Auswendiglernen hätten meinen Wissensdrang fast ausgelöscht. Fast täglich kam ich gestresst und frustriert nach Hause – und lud es auf meiner Mutter ab … sie möge es mir verzeihen.


Glücklicherweise habe ich meine Liebe dem Lernen gegenüber bis heute nicht verloren. Dass Lernen auch Spass machen kann – oder um präziser zu werden – es den Lernprozess sogar positiv unterstützt, zeige ich auch gerne den Teilnehmenden meiner Deutschkurse.


Lernen ist bis heute bei den meisten negativ konnotiert. Das ist schade. Auf einen Blick der vorherrschenden Lernbedingungen jedoch verständlich. Dabei ist Lernen ein allumfassendes, omnipräsentes Substrat. Wir lernen nicht nur in Schulen oder Ausbildungsinstitutionen. Unser Gehirn ist auf stetiges Lernen und die damit einhergehende Weiterentwicklung angewiesen. Nur so sind wir fähig, uns den Herausforderungen unseres Alltags erfolgreich zu stellen, uns schnell wechselnden Gegebenheiten anzupassen und angemessen zu reagieren.


Fällt Dir oder Deinem Kind das Lernen schwer? Lernkinesiologie kann helfen.


Lernkinesiologie

Ein Schwerpunkt meiner kinesiologischen Arbeit liegt auf der Lernkinesiologie.

Im Laufe meiner Unterrichtsjahre bin ich immer wieder Lernenden in Deutschkursen begegnet, die Mühe hatten, den Lernstoff aufzunehmen, zu verarbeiten und schliesslich anzuwenden. Für die Lernenden war es eine frustrierende Situation, aber auch für mich als Lehrperson. Ich gab alles und doch blieb der Erfolg aus. Warum?


Nun, ich wage mal zu behaupten, dass es nicht an meinen Lehrfähigkeiten liegt. Ich kann mir so viel Mühe geben, wie ich will. Wenn das Gehirn des Lernenden nicht aufnahmebereit ist, kommt dort nichts an.

Was können wir da unternehmen?


Quelle: Pixaby

Um effektiv lernen zu können:

Sollte genug „Treibstoff“ für unser Gehirn vorhanden sein: Wasser und Sauerstoff.

Das ist etwas, das wir ganz leicht selbst umsetzen können: Stets ein Glas stilles Wasser beim Lernen in der Nähe haben und regelmässig lüften. Unter den Lernenden in meinen Klassen bin ich mittlerweile als die „Wasser-Lehrerin“, bekannt, weil ich sie dazu animiere, immer stilles Wasser bei sich zu haben.

Hier können wir auch noch einen Schritt weitergehen und die Ernährung ins Spiel bringen: Jemand, der oft Junkfood zu sich nimmt, wird beim Lernen grössere Mühe haben als eine Person, die auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Früchte zurückgreift.


Sollten wir fähig sein, mit Leichtigkeit zwischen Aufmerksamkeit und Entspannung hin und her zu wechseln.

Idealerweise gelingt es uns, uns einerseits auf den Lernstoff zu konzentrieren und diesen aufzunehmen und andererseits den Überblick zu bewahren (d.h. das Lernthema in die übergeordnete Thematik einordnen).

Grundsätzlich lebt ein erfolgreicher Lernprozess auch von genügend Pausen, damit unser Gehirn Zeit hat, das Neue zu integrieren und in bereits gemachte Erfahrungen einzubetten.


Sollten regelmässige Bewegungseinheiten in den Lernprozess integriert werden.

Wir lernen durch Bewegung. Immer wieder kleine Bewegungseinheiten während des Lernprozesses helfen dem Gehirn, das Gelernte zu verankern. Im Unterricht bieten sich da vor allem die Brain Gym Übungen an. Die meisten in meinen Klassen lieben die regelmässigen „Sporteinheiten“. Darüber hinaus unterstützen auch Tai Chi, Qi Gong, Yoga, usw.


Sollte eine möglichst entspannte Lernatmosphäre herrschen, damit unser Gehirn aufnahmefähig ist und bleibt.

Es liegt an uns, wie wir unseren Schreibtisch herrichten, wenngleich uns im schulischen Kontext Grenzen gesetzt werden.

Um eine wohlwollende Lernatmosphäre zu schaffen, bringt es gemäss meinen Erfahrungen auch viel, hin und wieder den Raum für Probleme und Herausforderungen der Lernenden zu öffnen. Das auszusprechen, was uns belastet und das Gefühl, verstanden zu werden oder nicht allein zu sein, trägt viel zur Lernatmosphäre bei.


Sollten wir Interesse am Lernstoff und Freude am Lernen empfinden.

Das mag für den ein oder anderen die grösste Herausforderung darstellen, insbesondere im Schulkontext, weil sich die SchülerInnen den Lernstoff nicht selbst aussuchen dürfen, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt werden.

Nichtsdestotrotz hilft es, eine positive innere Haltung zum Lernen, dem Lernstoff oder zur Schule/Bildungsinstitution zu entwickeln.


Im Kontext Lernen gibt es viel, was wir für uns selbst tun können, um Lernerfolge hervorzurufen (Wasser trinken, ausreichend bewegen, …).

Die Lernkinesiologie greift da, wo der Lernende allein nicht mehr weiterkommt. Sie hilft:

  • Lern- und Energieblockaden aufzulösen
  • das Gehirn optimal zu vernetzen
  • das persönliche Lernpotential kennenzulernen und für sich zu nutzen
  • die positive innere Haltung dem Lernen (dem Lernstoff, der Lehrperson, …) gegenüber zu stärken
  • Talente und Fähigkeiten freizulegen und einzusetzen
  • die persönliche Entwicklung voranzutreiben