Gedanken zu und für Weihnachten

Alle Jahre wieder.

Kaum hat sich der Sommer verabschiedet, sehen wir die ersten Weihnachtsmänner im Supermarkt. Der Kaufrausch packt uns. Und die eigentlich besinnliche Adventszeit endet in Hetzerei und Stress. Von Besinnlichkeit keine Spur. Das Weihnachtsfest scheint eine gewisse Eigendynamik entwickelt zu haben, gelenkt durch gesellschaftliche Normen und Verpflichtungen.

Ohne darüber nachzudenken, plappern wir die gängigen Floskeln wie «Frohe Weihnachten» oder «Besinnliche Weihnachtszeit» nach. Aber wer von uns meint es damit wirklich ernst? Wer von uns setzt sich tatsächlich hin und bringt sich und seine Gedanken bewusst zur Ruhe? Wer von uns weiss noch, worum es an Weihnachten wirklich geht?

Sicher, wir feiern die Geburt von Jesus. Doch hinter der Weihnachtszeit verbirgt sich noch viel mehr und wer sich darauf zurückbesinnt, sieht, wie nötig es unsere von Corona-Wellen gebeutelte Welt hat, in der die Menschlichkeit immer mehr in den Hintergrund zu rücken scheint.

Die Phase der Wintersonnenwende ist von alten keltischen Bräuchen geprägt, die bereits lange, bevor Jesus auf die Welt kam, existierten. Doch eines haben beide Ansätze gemeinsam: Hoffnung. Im Kern der keltischen Bräuche geht es um die Rückkehr des Lichts und auch Jesus wurde geboren, um lichtere Zeiten auf der Erde einzuläuten.

Ist es nicht genau das, was wir nun brauchen? Die Hoffnung auf lichtvollere Zeiten, frei von Einschränkungen, Diskriminierungen und Pflichten. Die Rückkehr zur Menschlichkeit.

Und damit müssen wir nicht warten, bis ein neuer Messias auf die Erde kommt, der uns an die Hand nimmt und uns den Weg weist. Jeder Einzelne von uns trägt die Verantwortung in sich, unser Leben wieder neu auf das auszurichten, worauf es wirklich ankommt. Menschlichkeit. Respekt. Offenheit. Freundlichkeit.

Und so stärken wir unsere innere Flamme, die unsere Seele nährt und unser Herz in farbenfroher Abenteuerlust aufleuchten lässt. Damit führen wir unsere Welt wieder zu dem lichtvollen Ort zurück, die sie einst war.